Für die Initiative Pro Grafschaft ist das Thema „regionale Wirtschaft“ ein ganz wichtiger Arbeitsbereich. Hier wollen wir mit unserer Expertise in den politischen Gremien auf Ebene des Landkreises und der Stadt Nordhorn einen Beitrag dazu leisten, die Rahmenbedingungen für eine positive Entwicklung zu verbessern.
Wir haben in Nordhorn und in der Grafschaft eine florierende Wirtschaft, die durch einen starken Mittelstand geprägt ist. Das drückt sich nicht nur in einem starken Gewerbesteueraufkommen sondern auch in einer geringen Arbeitslosenquote aus.
Dennoch gibt es Handlungsfelder:
Die Grafschaft verzeichnet immer noch ein vergleichsweise niedriges Einkommensniveau. Es fehlt an hochwertigen Arbeitsplätzen.
Die Grafschafter Wirtschaft wird zu einem guten Teil vom Handwerk, insbesondere vom Baugewerbe bestimmt. Hier kommt der Ausbildung eine besondere Bedeutung zu. Es bedarf einer konzertieren Aktion von Politik, Verwaltungen, Schule und Ausbildungsbetrieben! Es kann nicht nur bei der Schaffung eines „Campus Berufliche Bildung“ bleiben.
Wir müssen uns verstärkt um den Einzelhandel und um den Dienstleistungssektor kümmern. Der Strukturwandel insbesondere im Einzelhandel wurde noch einmal durch die Folgen der Corona-Krise verschärft.
Ob wir als Wohnort für qualifizierte Mitarbeiter attraktiv bleiben, hängt auch von unseren Innenstädten, dem Einzelhandel und der Gastronomie ab. Hier müssen Politik und Verwaltung sich intensiver mit den Sorgen und Nöten der handelnden Personen auseinandersetzen.
Um Fachkräfte zu gewinnen bzw. in der Region zu behalten, brauchen wir ein ausreichendes und vor allem bezahlbares Wohnraumangebot. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.
Ein wesentlicher Faktor für lebendige Innenstädte ist der Tourismus. Hier muss eine deutliche Ausweitung des Tourismus stattfinden. Sei es die Ausweitung der Wohnmobilstellplätze oder die Schaffung eines Campingplatzes. Wir brauchen für Nordhorn (und den Rest der Grafschaft) ein professionell begleitetes Tourismusentwicklungskonzept nach dem Vorbild der Obergrafschaft.
Für den Wirtschaftsstandort Grafschaft Bentheim ist eine agile, kooperative und digitale öffentliche Verwaltung insbesondere bei Genehmigungsverfahren von großer Bedeutung. Wir brauchen eine „Modernisierungsagenda“, der Begriff „E-Government“ darf kein Schlagwort bleiben sondern muss jetzt endlich Zug um Zug mit Leben gefüllt werden. Das gilt insbesondere für den Baugenehmigungsbereich. Unternehmen sind mit durchschnittlich 200 jährlichen Behördenkontakten die Poweruser unserer Behörden.
Diese Themen werden wir im Wirtschafts- und Tourismusausschuss hartnäckig und konsequent verfolgen. IPG wird sich im Rat der Stadt Nordhorn dafür einsetzen, dass der WTA mindestens 4 x im Jahr tagt.
In den Ausschuss sollten zusätzlich fachkundige Vertreter aus Wirtschaft, Handwerk und Handel mit beratender Stimme berufen werden.
Die Wirtschaftsförderer haben die Politik über aktuelle Entwicklungen zeitnah zu unterrichten.